Ortschaft Hille
Historie
Hille wurde das erste Mal 1170 erwähnt.In den Jahren 1576 und 1628 wurde in Hille der Landtag gehalten.
1903 war die Eröffnung der Mindener Kreisbahn und damit wurden Südhemmern und Hartum an das Bahnnetz nach Minden angeschlossen. Inzwischen ist die Bahnlinie auf den Busbetrieb umgestellt worden.1911 wurde Hille an das elektrische Stromnetz angeschlossen.
Der Bau des Mittellandkanals dauerte von 1911 bis 1915 im hiesigen Streckenbereich Minden-Lübbecke. Die Inbetriebnahme erfolgte am 16. Februar 1915. Am Nordufer in Hille wurde eine Hafen angelegt. Inzwischen wurde eine größere Hafenanlage am Südufer gebaut.
Allgemein
Fläche: 41,88 km², 3.958 Einwohner.
Sehenswürdigkeiten
Das große Torfmoor
Das große Torfmoor, etwa 500 Hektar groß, ist es eines der letzten erhaltenen Feuchtbiotope in Ostwestfalen. Seine Entstehung ist gekennzeichnet durch Verlanden eines Sees. Die Bildung ausgedehnter Sumpfzonen, Flachmoore mit Erlenbruchwald- und Schilfpartien und ein sich darauf aufbauendes Hochmoor gehören auch dazu. Durch den Landschaftsplan "Bastauniederung - Wickriede" - den ersten seiner Art in Nordrhein-Westfalen - wurde das Moor 1980 offiziell zum Naturschutzgebiet erklärt. Hier finden seltene oder vom Aussterben bedrohte Tiere und Pflanzen wieder geeigneten Lebensraum.
Naherholungsgebiet Mindenerwald
m Norden der Gemeinde liegt das Naherholungsgebiet Mindenerwald. Die rund 47 ha große Wald- und Wiesenlandschaft rund um den "Sonnenhügel" bietet ideale Möglichkeiten zum Wandern und Entspannen. Zahlreiche Holzbänke und eine Grillhütte laden den Besucher zum Picknick und zum Verweilen ein. Einer der sieben Teiche des Naherholungsgebietes wurde als Badesee ausgebaut. (Badebetrieb von Mai bis Mitte September).
Von Oeynhausen -scher Hof
Im Ortskern von Hille, an der Dorfstraße, gibt es einen alten barocken Adelssitz mit Namen „Von-Oeynhausen'scher Hof, heute bekannt unter Reimlers Hof“.
Rund um einen großen Innenhof stehen im Westen das zweigeschossige Herrenhaus, im Norden und Süden je ein Scheunen- und ein Stallgebäude. Auf der Ostseite der Anlage liegt das Torhaus von 1699/1703. Zum Innenhof führt eine Allee mit Bäumen. Die heute trocken liegenden, breiten Wassergräben lassen darauf schließen, das der Hof einmal Verteidigungcharakter besaß.
Schriftlich erwähnt wurde das Haus zum ersten mal im Jahr 1699. Damals gehörte der Hof Johann-Ernst-Heinrich von Oeynhausen und seiner Ehefrau Susanne. Er ging 1882 in den Besitz der Familie Reimler über und wurde 1897 innen und außen zu einem kleinen Palast im Stile der Neorenaissance umgebaut. Die barocke Gräftenhof ist heute ein Bau- und Kulturdenkmal.
Altes Pfarrhaus Hille
Das ehemalige "Alte Pfarrhaus" wurde von 1682 bis 1970 als Pfarrhaus durch die ev. luth. Kirchengemeinde Hille genutzt. Heute ist es Eigentum der Gemeinde Hille.
Es ist ein gut erhalten gebliebenes Gebäude, das einen westfälischen Pfarrbauernhof darstellt. Besonders markant ist die Eingangstür des Gebäudes. Das Gebäude fügt sich hervorragend in das Ortsbild von Hille ein, zumal es in unmittelbarer Nähe des „von-Oeynhausen'sche Hof“, liegt.
1984 ist das "Alte Pfarrhaus" in die Denkmalliste der Gemeinde Hille aufgenommen worden. 1994/95 wurde das Gebäude mit Hilfe des Denkmalschutzprogramms des Landes NRW in einen Zwei-Gruppen-Kindergarten (eine Kindergartengruppe und eine Kindertagesstättengruppe) umgebaut. Seit dem 01.08.1995 ist die Kindertageseinrichtung im "Alten Pfarrhaus" in Trägerschaft der Johanniter-Unfallhilfe in Betrieb.
alte Brennerei Meyer
Die historische Brennereianlage der ehemaligen Brennerei Meyer, Mindener Straße 71, besteht aus dem Brennereigebäude und dem Kesselhaus mit Kamin.
Die Denkmaleigenschaft begründet sich unter anderem in der sehr gut erhaltenen technischen Ausstattung, seiner Seltenheit und dem geschichtlichen Bezug innerhalb der Ortschaft Hille. Für den Bereich Ostwestfalen-Lippe ist sie damit einzigartig.
Die Kornbrennerei wurde 1721 gegründet und im Jahre 1995 geschlossen; der letzte Kornbranntwein wurde 1990 dort gebrannt. Zurück geblieben ist ein außergewöhnliches Dokument dörflicher Wirtschaftsgeschichte: Die gesamte technische Ausstattung der Kornbrennerei, zum Beispiel eine Dampfmaschine aus dem Jahre 1892, ist so gut erhalten, dass jeder einzelne Arbeitsgang dieses Gewerbes nachvollziehbar ist.
Der Heimat- und Gartenbauverein Hille hat sich des Gebäudes angenommen und die Restaurierung des Gebäudes mit seiner komplett erhaltenen Technik in den Jahren 1999-2002 durchgeführt. Die Einweihung und Eröffnung für ein breites Publikum fand im Mai 2002 statt.
An jedem 2. Sonntag im Monat von Mai bis September ist die Brennerei von 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet. Informationen und Anmeldungen zur Führung erhalten Sie bei Herrn Böhne (05703/820) und unter www.altebrennereihille.de.
Windmühle "Auf der Höchte"
Windmühle Hille „Auf der Höchte“
Der Erdholländer wurde 1733 erbaut.
Der bauchig-konische Mühlenturm wurde im unteren Drittel aus Schieferbruchsteinen und darüber aus Feldbrandsteinen gemauert und war damit die zweite Mühle neben einer abgebauten Bockwindmühle im Ort. Heute ist er wetterseitig verputzt. Bis 1951 wurde die Mühle mit Flügeln betrieben, dann brach im Sturm ein Flügel ab und die Mühle wurde mit einem neben dem Gebäude stehenden Motor angetrieben. Bis 1956 auch ein Getriebeteil am Motorgang zerbrach und der Mühlenbetrieb gänzlich eingestellt wurde. Nach der Restaurierung hat die Mühle wieder windgängige "rechtsdrehende" Segelflügel, eine Besonderheit im Windmühlen- bau, drehen sich doch sonst fast alle Flügel anders herum. Sowie eine Windrosenanlage mit zusätzlichem "Ziehrad".
Eigentümer: Heinrich von Behren, Höchte 10, 32479 Hille, Telefon: 05703/1357.
Evangelische Pfarrkirche
Die evangelische Pfarrkirche in Hille wurde 1221 zum ersten Mal erwähnt.
Fertiggestellt wurde sie 1523. Rund 200 Jahre später, im Jahre 1752 mußte die Kirche um 12 m erweitert werden. Der Westturm entstand erst im Jahr 1801. Verschiedene Umbauten im Laufe der Jahre haben den Innenausbau der Kirche immer wieder verändert. So wurden im Innenraum, bei Restaurierungsarbeiten 1954/55 zahlreiche Deckenmalereien entdeckt. Die seitlichen Emporen wurde bei diesen Arbeiten leider abgebaut. Auch steht der Altar der Kirche im Westen und nicht wie sonst üblich im Osten.
An der Südseite des östlichen Erweiterungsbaues ist eine große Grabplatte angebracht, die Conrad von Alswede zeigt. Um die Kirche befinden sich Grabsteine des 17. - 19. Jahrhunderts.
Über 600 Jahre alt ist die wuchtige Linde vor der Kirche (Nordseite)